Artikel in der SÜDWEST PRESSE vom 26. Juli 2007, S. 17

Die 9a der Martin-Schaffner-Schule. eingerahmt von Sozialarbeiterin Silvia Armbruster (links) und Klassenlehrerin Elisabeth Egle: Zwölf Jugendliche haben Lehrstellen (rote Pfeile), zwei Mädchen (rot gestrichelte Pfeile) beginnen nach den Ferien mit der Einstiegsqualifizierung, zwei Jungen (blaue Pfeile) machen sich auf den Weg Richtung Mittlere Reife. Was bleibt, ist noch ein Fragezeichen.

Foto: Maria Müssig.

SCHULE / Alle Jugendlichen kommen in Betrieben oder weiterführenden Schulen unter - eine Ausnahme bleibt

Zum Ferienbeginn steht über der 9a nur noch ein Fragezeichen

Hans-Uli Thierer

Phasenweise war es ein zähes Ringen, am Ende ist ein kleines Herkuleswerk vollbracht: 16 der 17 Schülerinnen und Schüler der Ulmer Martin-Schaffner-Schule gehen mit guten Perspektiven in die großen Ferien, nachdem es noch im März ziemlich düster ausgesehen hatte.

Damals hatte gerade ein Schüler eine Lehrstelle, nun können im September zwölf der Jugendlichen eine Lehre in einem Betrieb anfangen oder wie das Mathe-Käpsele Gzim Kadriga und Nahir Halimovic auf die weiterführende Schule gehen, um dort die Mittlere Reife anzustreben. Für zwei weitere Mädchen ist zumindest die Tür geöffnet: Sie haben die Möglichkeit der einjährigen Einstiegsqualifizierung in einem Betrieb, die die Arbeitsagentur zahlt. Bewähren sie sich, werden die Betriebe sie als normale Azubis übernehmen, wobei den Jugendlichen das erste Jahr angerechnet wird. Bei diesen beiden handelt es sich um Nurten Karambulut, die Näherin in der Änderungsschneiderei Akzil wird, und Nürem Gürses. Begleitet von Klassenlehrerin Elisabeth Egle hatte sie sich erst am Dienstag im Friseursalon Kalmbach in Merklingen vorgestellt, wo Nürem nun im September anfangen kann.

Ebenfalls erst in dieser Woche hat sich entschieden, dass Zlatko Ivkovic seinen erhofften Ausbildungsplatz bekommt: Er wird eine Lehre im Baugeschäft Mayer und Sohn in Wiblingen anfangen. Lehrstellen hatten bereits Sebastian Kasper, Maria Galati, Ilir Bekolli, Marina Cindric, Johannes Schneider, Kader Koc, Quedrim Gruda, Ridvan Dogan, Ümmühan Vuran, Redan Güler und Mehmet Akcil.

Zum Schuljahresschluss bleibt somit nur noch ein Fragezeichen, das über der jungen Griechin Dimitra Bellon schwebt. Die 17-Jährige und ihre Klassenlehrerin haben die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass es doch noch klappt mit einer Lehrstelle als Friseurin oder Kosmetikern. Womöglich aber muss Dimitra auch vorliebnehmen mit einem Platz in einem berufsvorbereitenden Jahr.

Elisabeth Egle hat sich von ihrer Klasse inzwischen verabschiedet - unter anderem auf einer Abschlussfahrt, die die Klasse einige Tage lang nach Oberstdorf führte. Aus den Augen verlieren wird die 51-Jährige ihre Schützlinge nicht. Womöglich braucht der eine oder die andere mal Unterstützung.